Das Klettern im Bergell wird immer mit Bügeleisen und Badile Nordkante in Verbindung gebracht. Entsprechend ist der Andrang auf der Nordseite. Dass es auf der italienischen Seite auch unzählige Routen gibt, wissen die Wenigsten.
In unserer Kletterwoche im Bergell gehen wir auf die andere Seite des Bergells, ins Val Masino/Val di Mello, wo es an den Südseiten von Piz Cengalo, Punta Allievi und zahlreichen unbekannteren Türmen haufenweise lohnende Routen gibt. Die alpinen Klassiker sind hier sicher die Spigolo Vinci an der Punta Angela und die Gervasutti an der Punta Allievi, die der Badile Nordkante nicht nachstehen und noch dazu in der Sonne sind. Ideal also für den Herbst, wenn es im Schatten schon zu kalt ist. Im Plaisirführer Süd sind ausserdem zahlreiche Routen neueren Datums (1997) von G. Maspes vertreten. Sie wurden mit gutem Auge für begeisternde Kletterei durch die Wände von Pizzo Torrone, Punta Rascia und Picco Luigi Amedeo gelegt. Auf den Vorsteiger warten allerdings einige deftige Runouts, vor allem in den Platten, in denen sich die Mello - Kletterer wohl fühlen. Der kalkgewohnte Kletterer staunt hier etwas und muss sich gezwungenermassen einmal vollständig auf die Reibung der Kletterschuhe verlassen.
Stützpunkte sind die Allievi oder die Gianetti Hütte. Von dort erreichen wir eine Vielzahl von Routen zwischen 4a und 6b und 250 bis 600 m Kletterlänge. Wie schwer und wie lange bestimmst Du.
Bitte beachte unsere Infos zu den Anforderungen im Infocenter!
1. Tag: Anreise nach San Martino im Val Masino bis 20 Uhr. Übernachtung in einer Pension oder auf dem Campingplatz.
2. Tag: Aufstieg zur Allievi Hütte. Am Nachmittag klettern wir uns im Klettergarten nahe der Hütte ein. Bis zu 5 Seillängen in bestem Granit der uns ideal auf die Anforderungen der Kletterei der kommenden Tage einstimmt.
3. und 4.Tag: Diverse Granitklettereien vom Feinsten stehen auf dem Menu: die Via Guronsan am Pizzo Torone, die Il Fortissimo an der Punta Allievi, die Via Topten an der Averta oder sogar die Lady Di an der Punta Rascia.
5. Tag: Ein weitere begeisternde Linie stellt der Spigolo Sud am Picco Luigi Amedeo dar. In Gestalt und Kompaktheit ähnelt er dem Grand Capucin. Nach einer Stärkung machen wir uns auf den Abstieg ins Val di Mello. Dort wartet ein kühles Bad in einer der schönen Gumpen auf uns. Abends stärken wir uns bei Veltliner Spezialitäten in einer der urigen Kletterer - Bars in San Martino.
6. Tag: Zum Abschluss ein weiteres Highlight: Luna Nascente – die Toptour des Val di Mello. Verabschiedung gegen 16:00 Uhr und Heimreise.
Zügiges Klettern im 5. und unteren 6. Schwierigkeitsgrad UIAA. Vertrautheit mit Granit und Rissklettertechnik im Speziellen. Gute allgemeine Fitness, denn die Zustiege sind etwas länger.
Bequeme Kletterschuhe und Approachschuhe. Alpinkletterausrüstung.
Flexibilität ist bei uns nicht nur eine Worthülse, sondern eine Arbeitsweise. Bei vielen Touren planen wir 1-2 Puffertage ein. Das bedeutet, wir vereinbaren einen Zeitraum, innerhalb dessen wir die vorgesehene Anzahl von Tourentagen unterwegs sind. So können wir zum Beispiel später starten oder einen Schlechtwettertag abwarten.
Natürlich bezahlst Du nur die tatsächlichen Führungstage. Aber wir erreichen lieber das gemeinsam gesteckte Ziel, als auf zweitklassige Ausweichaktionen zu bestehen.
Hochwertige Arbeit muss angemessen entlohnt werden und der Job als Bergführer gehört zu den anspruchs- und verantwortungsvolleren Tätigkeiten. Wir sind jedoch keine knallharten Geschäftsleute und legen auch in geschäftlichen Fragen Wert auf einen beiderseits fairen Umgang.
Wir halten uns Termine für Dich frei. Manchmal klappt die Wunschtour trotzdem nicht. Dann bitten wir Dich um Verständnis, dass wir dieses Risiko nicht alleine tragen können. Aber wir verstehen auch, dass Du für ein Ausweichziel nicht den Tarif des Gipfel-Highlights bezahlen möchtest. Mit offener Kommunikation und etwas Rücksicht auf die Situation des anderen lässt sich meistens eine Lösung finden. Den Gipfeltarif vereinbaren wir nur für den Fall, dass die Verhältnisse passen.
Weil Du dadurch auch nicht wüsstest, ob die Tour sicher stattfinden wird. Schließlich kann immer jemand absagen. Außerdem weiss man nie so genau, nunja, ob das alles der Realität entspricht.
Wenn die Mindestteilnehmerzahl noch nicht erreicht ist: keine Panik! Wir sprechen dann oft Interessenten direkt an, legen Gruppen zusammen oder finden Alternativen. Vielleicht haben wir ja auch voll Bock drauf und bieten Dir eine Möglichkeit die Tour trotzdem durchzuführen. Auf jeden Fall halten wir Dich auf dem Laufenden. Du kannst uns dann sagen, bis zu welchem Termin wir über die Durchführung entscheiden müssen.