Zur Haute Route muss man eigentlich nicht viel sagen. Es ist einfach die Durchquerung der Alpen schlechthin. Von englischen Alpinisten ursprünglich im Sommer begangen, wurde die High Level Route Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals mit Ski begangen und hielt unter ihrem französischen Namen “Haute Route” Einzug in den Sprachgebrauch. Sie verbindet die Epizentren des Alpinismus, Chamonix und Zermatt und führt durch die spektakuläre Bergwelt des Mont Blanc Gebiets und der Walliser Alpen.
Einen kleinen Schönheitsfehler hat die Strecke von Chamonix nach Zermatt in der Originalfassung jedoch und dieser nennt sich "Taxi". Zugegeben, wahrscheinlich sind es über 90 Prozent der Durchquerungsaspiranten, die den Abschnitt zwischen dem Val Ferret und Orsières, vor dem Aufstieg zur Valsorey Hütte, auf vier Rädern anstatt zwei Skiern zurücklegen. Es ist nur ein kleines Stück des Weges, aber puristisch könnte man sagen, warum dann nicht gleich mit dem Zug nach Zermatt?
Den genauen Routenverlauf unserer Puristenvariante der Haute Route Skidurchquerung werden wir erst relativ kurzfristig festlegen. Vielleicht lohnt sich ja ein Abstecher nach Italien um auf dem Rifugio Nacamuli oder Aosta einen anständigen Espresso zu trinken.
Eines ist aber schon sicher: Wenn es die Verhältnisse zulassen, verzichten wir auf den Makel des Verbrennungsmotors am Großen Sankt Bernhard und legen die Etappe anständig zu Fuss zurück. Warum auch nicht? Die Gegend um die Lacs de Fenêtre, die Hänge um die Monts Telliers, oder eine Abfahrt vom Pass entlang der Combe des Morts (sic) gehört mitnichten zum Schlechtesten, was sich zwischen Chamonix und Zermatt finden lässt. Warum da keiner “geht”? Keine Ahnung! Denn auch eine Übernachtung im winterlich abgeschiedenen Hospiz ist definitiv einen Zusatztag wert.
Die Haute Route für Puristen legen wir traditionell an das Ende der Saison. Die Winter der letzten Jahre haben sich ja alle etwas “nach hinten” gezogen und unserer Erfahrung nach ist es Anfang Mai meist schon recht ruhig.
Alpinistisch gesehen ist das vielleicht die anspruchsvollste Variante um vom Mont Blanc zum Matterhorn zu gelangen. Um uns ein bisschen mehr Spielraum zu geben, haben wir zwar einen festen Termin, sind aber bereit, die Tour auch ein paar Tage zu verschieben, wenn es denn sein muss – oder wir weichen auf den kommenden Winter aus, wenn uns dieser einen Strich durch die Rechnung macht. Wie das genau aussehen kann, besprechen wir bevor Du dich anmeldest. Wir sind jedenfalls flexibel und hoffen, dass Du das auch bist.
Bitte beachte unsere Infos zu den Anforderungen im Infocenter!
1. Tag: Treffpunkt um 18:00 Uhr im Gîte le Papillon in Argentière, Einführung in die aktuelle Situation durch den Bergführer und Ausrüstungscheck.
2. Tag: Eigentlich mit der Grands Montets Seilbahn bis auf (3200 m); da diese aber nach einem Brand erst wieder 2025 in Betrieb geht, müssen wir knapp 300 mH mehr einplanen und laufen über das Col des Rachasses. Als Alternative zum In-der-Schlange-Stehen ist das aber gar nicht so schlecht. Eine erste Abfahrt zum Glacier d'Argentière; Anfellen und 800 Hm hinauf zum Col de Chardonnet. Hier verabschieden wir uns von der Normalroute und fahren zur Cabane de Saleina ab. Hm ↑ 1300 ↓ 1800
3. Tag: Bei guten Bedingungen steigen wir 800 Hm zur Grande Lui, (3509m) auf und nehmen die gigantische Firnabfahrt von 1900 Hm hinunter nach La Fouly. Übernachtung im Tal. Hm ↑ 1000 ↓ 2100
4. Tag: Ins hinterste Val Ferret und bald links aufwärts in Richtung Mont Telliers, Pointe de Drone oder Col du Névé. Abfahrt nach Bourg St. Pierre oder zum Hospice du Grand St. Bérnard. Hm ↑ 1300 ↓ 600
5. Tag: Aufstieg zur Cabane de Valsorey. Hm ↑ 1400 ↓ 900
6. Tag: Unterhalb des mächtigen dreigipfligen Grand Combin vorbei zum Col de Sanadon. Abfahrt über den wilden Glacier du Mt. Durand zur Cabane de Chanrion. Diese Etappe ist mit der alpinen Haute Route gemein. Natürlich kennen wir auch hier noch den ein oder anderen Powderhang! Hm ↑ 1200 ↓ 1700
7. Tag: Wieder verabschieden wir uns von der Normalroute und lassen die hoch frequentierte Pigne d’Arolla und die Cabane de Vignettes links liegen, um einen Abstecher über die Pointe d’Oren nach (3525m) Süden zur gemütlichen Nacamuli al Collon Hütte zu machen. Mit etwas Glück und dem richtigen Timing eine super Firnabfahrt und echte italienische Gastlichkeit inklusive. Hm ↑ 1600 ↓ 1300
8. Tag: Eine sehr facettenreiche Etappe über mehrer Cols (Collon, Mt. Brulé oder Bertol, Valpelline) bringt uns schließlich auf die Tête Blanche, 3732 m mit der langen Schlußabfahrt vis-à-vis der Matterhorn Nordwand nach Zermatt. Hm ↑ 1100 ↓ 2200
Komplette Skitourenausrüstung inklusive Gletscherausrüstung, Steigeisen und Pickel.
Flexibilität ist bei uns nicht nur eine Worthülse, sondern eine Arbeitsweise. Bei vielen Touren planen wir 1-2 Puffertage ein. Das bedeutet, wir vereinbaren einen Zeitraum, innerhalb dessen wir die vorgesehene Anzahl von Tourentagen unterwegs sind. So können wir zum Beispiel später starten oder einen Schlechtwettertag abwarten.
Natürlich bezahlst Du nur die tatsächlichen Führungstage. Aber wir erreichen lieber das gemeinsam gesteckte Ziel, als auf zweitklassige Ausweichaktionen zu bestehen.
Die Alpen sind der Spielplatz Europas und Europa ist dicht bevölkert. In manchen Gebieten hat der Andrang schon fast groteske Züge angenommen. Staus, waghalsige Überholmanöver und Überfüllung sind auch im Hochgebirge keine Seltenheit mehr. Dass dabei das Erlebnis leidet ist klar.
Mit cleverer Taktik kann man dies oft umgehen und das Gebirge noch in Ruhe erleben. Dabei muss man nicht mal auf die großen Namen verzichten. Wir haben schon einige bekannte Gipfel als Biwaktouren geführt, sind von der ersten Bahn aus 'verspätet' gestartet oder haben eine weniger bekannte Route gewählt. Bisher hat sich dies immer ausgezahlt. Interesse geweckt? Sprich uns drauf an!
Umweltschutz darf nicht zur Imagepflege instrumentalisiert werden. Wer als Reiseanbieter sein Geld mit Flugreisen verdient, sollte sich nicht auf die Schulter klopfen, weil er Umweltpapier verwendet und Ökostrom bezieht. Dem unbestreitbaren Schaden, den wir mit unserer Tätigkeit anrichten, versuchen wir ohne viele Worte mit diesen Schritten zu begegnen:
Wir unterstützen Dich bei der umweltfreundlichen Anreise mit der Bahn: wir holen Dich nach Möglichkeit vom Bahnhof ab, bieten eine Mitfahrgelegenheit zum Zielort und stellen Leihausrüstung zur Gepäckminimierung zur Verfügung. Zudem übernehmen wir bei ausreichender Teilnehmerzahl bis zur Hälfte Deiner Fahrtkosten.
Bei der Anreise mit dem Auto kompensieren wir unsere, sowie die CO2 Emissionen unserer Gäste, ohne dass Mehrkosten entstehen. Transparent und nachvollziehbar. Natürlich darfst Du dich daran auch gerne beteiligen. Und wenn Du Fragen hast, sprich uns an!